14. April, 19:oo Uhr
Regie: Jafar Panahi
Farsi Sprachfassung mit deutschen Untertiteln
Iran im Juni 2005, das ganze Land ist im Fußball-Fieber. Die iranische Nationalmannschaft könnte sich mit einem Sieg gegen Bahrain für die WM in Deutschland qualifizieren. Zehntausende Männer machen sich auf den Weg zum Stadion in Teheran, um das Spiel live mitzuerleben. Frauen ist der Zutritt zum Stadion untersagt. Doch einige weibliche Fans wollen diesen großen Tag auf keinen Fall verpassen. Als Jungen verkleidet, versuchen sie ihr Glück, dennoch ins Stadion zu gelangen.
Der iranische Regisseur Jafar Panahi erhielt für „Offside“ bei der Berlinale 2006 den Silbernen Bären und für „Taxi Teheran“ im vergangenen Jahr den Goldenen Bären. Die Idee zum Film kam ihm, da er vier Jahre lang in der Nähe des Stadions lebte und ab und zu der Nationalmannschaft beim Trainieren zusah. Als seine Tochter ihn begleiten wollte, ihr aber der Zugang verwehrt wurde, habe sie sich auf anderem Wege ins Stadion geschlichen. Die Frage, ob Frauen Sportereignissen besuchen dürfen, wird im Iran immer wieder heftig diskutiert. „Offside“ verhandelt diese Frage als liebevolle Komödie.
„Dieses kleine Problem steht schließlich für ein größeres Problem im einem weiteren gesellschaftlichem Kontext. Die Weltmeisterschaft ist ein internationales Ereignis. Vielleicht drücken unsere iranischen Mädchen auch den Wunsch aus, Teil der weltweiten Gemeinschaft zu sein,“ so der Regisseur über seinen Film. Panahis Kino ist urban, zeitgemäß und reich an allen Details, die das menschliche Leben ausmachen.